Montag, 3. November 2014

Socialismo Ecologico o Barbarie -- Una critica contemporánea al capitalismo


Von Saral Sarkar und Bruno Kern geschriebene Broschüre

Ökosozialismus oder Barbarei – eine zeitgemäße Kapitalismuskritik

haben wir ins Spanische übersetzen lassen. Bisher aber ist diese Übersetzung unter Spanisch lesenden politischen Menschen total unbekannt geblieben. Weil wir sie auf keine spanischsprachige Webseite posten konnten, existiert sie fast verborgen auf unserer deutschsprachigen Webseite www.oekosozialismus.net.

    Ich bitte nun diejenigen der LeserInnen dieses Blogs, die spanisch lesende politische FreundInnen und Bekannte haben, sehr darum, die Übersetzung unter diesen bekannt zu machen.

    Bei dieser Gelegenheit möchte ich der Übersetzerin Barbara Wiebe-Köhler meinen aufrichtigen Dank aussprechen.

    Hier ist der Link:


 

Saral Sarkar / Bruno Kern

SOCIALISMO ECOLOGICO O

BARBARIE

Una critica contemporánea al capitalismo

Traduccion del alemán : Barbara Wiebe-Köhler
 
 
 
 

Écosocialisme ou barbarie -- une critique moderne du capitalisme


Die Broschüre

Ökosozialismus oder Barbarei – eine zeitgemäße Kapitalismuskritik

von Saral Sarkar und Bruno Kern

wurde von einer Gruppe von Studenten von Prof. Celine Letawe und Prof. Christine Pagnoulle der Universität zu Lüttich/Liège (Belgien) ins Französische übersetzt.

    Bisher ist diese Übersetzung unter Französisch lesenden politischen Menschen kaum bekannt. Weil wir sie auf keine französischsprachige Webseite posten konnten, existiert sie fast verborgen auf unserer deutschsprachigen Webseite www.oekosozialismus.net.

    Ich bitte nun diejenigen der LeserInnen dieses Blogs, die Französisch lesende politische FreundInnen und Bekannte haben, sehr darum, die Übersetzung unter diesen bekannt zu machen.

    Bei dieser Gelegenheit möchte ich den mir namentlich unbekannten ÜbersetzerInnen sowie Prof. Letawe und Prof. Pagnoulle meinen aufrichtigsten Dank für ihre freundliche Hilfe aussprechen.

Hier ist der Link:


 

Saral Sarkar / Bruno Kern

Écosocialisme

ou barbarie

Une critique moderne

du capitalisme

Comprendre la crise économique aktuelle -- Une approche écosocialiste


Die nur digital existierende Broschüre

Understanding the Present-day World Economic Crisis – An Eco-Socialist Approach

von Saral Sarkar

wurde von Camille Lambion, Marina Schmidt und Prof. Céline Letawe der Universität zu Lüttich/Liège (Belgien) ins Französische übersetzt.

    Bisher ist diese Übersetzung unter Französisch lesenden politischen Menschen kaum bekannt. Weil wir sie auf keine französischsprachige Webseite posten konnten, existiert sie fast verborgen auf unserer deutschsprachigen Webseite www.oekosozialismus.net.

    Ich bitte nun diejenigen der LeserInnen dieses Blogs, die Französisch lesende politische FreundInnen und Bekannte haben, sehr darum, die Übersetzung unter diesen bekannt zu machen.

    Bei dieser Gelegenheit möchte ich den drei ÜbersetzerInnen meinen aufrichtigsten Dank für ihre freundliche Hilfe aussprechen.

Hier ist der Link:


 

Saral Sarkar

Comprendre la crise économique actuelle

Une approche écosocialiste

Publié par Initiative Ökosozialismus

© Saral Sarkar, Cologne. 2012

Traduction réalisée par Camille Lambion, Céline Letawe et Marina Schmidt (master en traduction

ULg)

N’hésitez pas à diffuser ce texte dans sa version intégrale

 

Sonntag, 2. November 2014

Noch einmal über Transition -- Kritische Gedanken über eine Debatte über Ziel und Strategie


Vor einiger Zeit hatte ich in diesem Blog einen Artikel mit dem Titel "Gedanken über Belastbarkeit einer Gesellschaft und Systemübergang" gepostet (27. August 2014). Neulich las ich im Internet eine Debatte über das gleiche Thema, die aus zwei Artikeln bestand: Ted Trainer (2014) veröffentlichte eine sympathische Kritik an der Transition Town Movement (im Folgenden einfach als Transition bezeichnet, kursiv und T groß geschrieben). Bald darauf veröffentlichte Rob Hopkins (2014a), die prominenteste Person in dieser Bewegung, eine Replik und Verteidigung von Transition. Zusätzlich zu dem, was ich im oben genannten Blog-Post schrieb (was ich hier nicht wiederholen werde), möchte ich einige Gedanken zu dieser Debatte äußern – in der Hoffnung, einige Fragen klären zu helfen. Da Ted und ich uns weitgehend über die zur Debatte stehenden Fragen einig sind, konzentriere ich mich hier auf die Erwiderung von Hopkins. (Alle Betonungen mit Kursivdruck sind von mir.)

    Wenn Leser von und Teilnehmer an dieser Diskussion Fortschritte bei der Suche nach der richtigen Strategie für den Übergang zu einer (allgemein gesprochen) besseren Welt machen wollen, dann ist es notwendig, zunächst Fehler in unserem Verständnis der gegenwärtigen Weltlage zu korrigieren, Widersprüche in unseren eigenen Positionen aufzuheben und, im Allgemeinen, Klarheit über die debattierten Fragen zu schaffen. Wenn wir uns am Ende immer noch nicht einig sind, dann wissen wir zumindest, bei genau welchen Punkten wir uns nicht einig sind. Das wäre auch etwas Fortschritt bei der Diskussion.

Unterschiedliche Ziele

Wenn zwei oder mehr Personen an einer Strategiediskussion teilnehmen, dann muss man logischerweise annehmen, dass sie ein gemeinsames Ziel verfolgen. Denn es ist sinnlos, eine gemeinsame Strategie für unterschiedliche Ziele zu suchen.

    Es ist klar, dass Hopkins und Trainer im Grunde unterschiedliche langfristige Ziele verfolgen. Das ist auch der Grund, warum sie sich nicht über die Strategiefrage einigen können. (Das schließt aber nicht aus, dass sie Differenzen bei der Strategiefrage hätten, wenn sie ein völlig gemeinsames Ziel verfolgten.) Das, was nach Trainer getan werden muss, wenn eine "nachhaltige und gerechte Welt erreicht werden soll", hat mehrere Elemente: der "Ressourcen[verbrauch] der reichen Länder und dessen ökologische Auswirkungsraten" müssen „um so etwas wie 90% gesenkt werden"; die Idee einer "Wachstumswirtschaft muss fallen gelassen werden“; „das BIP muss auf einen kleinen Bruchteil der derzeitigen Werte reduziert werden"; "Marktkräfte [d.h. der Kapitalismus] müssen davon abgehalten werden, über unser Schicksal zu bestimmen", etc.

    Dies sind die wichtigsten Punkte in Trainers Paket von langfristigen Zielen. Hopkins sagt nicht, all das sei totaler Unsinn. Er findet sogar die meisten Argumente von Trainer "ganz vernünftig". "Aber", schreibt er, "es gibt keine Chance, dass all das geschehen wird, wenn wir nicht schon die verschiedenen Modelle präsentiert haben, die in der Lage sind, die Dinge zu liefern, die wir brauchen: Schulen, Jobs, Wohnungen usw." Hopkins schreibt auch: "Die Ambition von Transition geht dahin, sich wieder lokale Wirtschaften vorzustellen, ihren Fokus zu verlagern, modelhaft zu zeigen, wie das die Ambitionen bezüglich öffentlicher Gesundheitsversorgung besser verwirklichen kann als das derzeitige Konzept, wie das mehr und bessere sinnvolle Lebensgrundlagen schaffen kann, gesündere Gemeinschaften schaffen kann, sicherere Investitionen schafft, die eine soziale Rendite“ anbieten". In alten Zeiten hießen all das Entwicklung. Seit Mitte der 1980er Jahre werden sie nachhaltige Entwicklung genannt. Hopkins fügt jetzt hinzu, sie müssen von der Gemeinschaft geführt werden.

    Die Wörter "wenn nicht“ mag den Eindruck erwecken, dass Hopkins und Transition könnten weiter gehen, nachdem sie diese kurzfristigen Ziele erreicht haben, und dann kämen sie näher daran, Trainers langfristige Ziele zu teilen. An einer Stelle schreibt Hopkins sogar etwas Ähnliches: Er kritisiert Trainer für seine Annahme, "dass Bewegungen wie Transition [Trainer erwähnt auch die Ökodorf- und Permakulturbewegung] nicht an tiefe Systemveränderung dächten". Aber er enttäuscht uns. Denn er schreibt unter Bezugnahme auf seine im vorigen Absatz zitierten Ziele: "Wir sind noch nicht da, aber das ist, wohin wir gehen wollen." Das Wort "Ambition" und der Satz "das ist, wohin wir gehen wollen" klingen nach einem Endziel. Sie vermitteln den Eindruck, dass Hopkins und Transition Trainers langfristiges Ziel –das heutige Wirtschaftssystem und die Marktkräfte abzuschaffen – nicht teilen. Sie wollen nur den Fokus verlagern, die Dinge "besser", "gesünder" und "sicherer" machen, als sie heute sind. Sie wollen „mehr“ sinnvolle Lebensgrundlagen (sprich Jobs!) schaffen. Das ist natürlich viel mehr als Gemeinschaftsgärten, aber es ist nicht klar, inwiefern sie etwas anderes sind als "nachhaltige Entwicklung" der 1980er Jahre. Nur eines ist klar; sie wollen ganz bestimmt die wirtschaftliche Globalisierung überwinden, sie wollen die Wirtschaft so lokal machen wie möglich.

    Hopkins weiß, "dass wir in einer Welt mit vielen Grenzen [limits] leben", er weiß auch um den Wachstumszwang des Kapitalismus. Aber ich habe bei ihm  keine eindeutige Aussage gefunden, die besagt, dass in den reichen Ländern Ressourcenverbrauch um 90% reduziert werden muss. Er denkt an Investitionen und soziale Rendite. In einem Interview, das er einer deutschen Zeitschrift gab, sagt Hopkins (2014B):“… Wir haben ein Forum für kommunales Unternehmertum ins Leben gerufen, in dem sich Menschen mit nachhaltigen Geschäftsideen mit möglichen Investoren und Förderern treffen können.“ Er sagt in demselben Interview weiter: „…Aber wie groß muss ein Unternehmen nun wirklich sein, damit es seinen Mitarbeitern den Lebensunterhalt sichern und gleichzeitig Gewinne für weitere kommunale Projekte erwirtschaften kann? Ich glaube nicht, dass wir dafür Exportmärkte in China erschließen müssen oder überall auf der Welt Franchise-Firmen gründen müssen"

    Von all dem hat man den Eindruck, dass Hopkins und Transition, obwohl sie viele Dinge verändert sehen möchten, das Gesellschaftssystem nicht verändern wollen. Aber Trainer strebt danach. Er denkt, nicht nur der Kapitalismus, sondern auch die Industriegesellschaft muss beseitigt werden, um die Biosphäre zu retten und eine nachhaltige und gerechte menschliche Gesellschaft zu schaffen. Diese Perspektive ist für die meisten Menschen nicht nur pessimistisch, sondern auch furchterregend, insbesondere für die Mittelschicht der reichen Industrieländer. Inzwischen ist sie auch für die Mittelschicht von China, Indien, Brasilien usw. furchterregend. Kein Wunder, dass Ernst Ulrich von Weizsäcker 1992 in seiner Übergangsperspektive schrieb:

„Europäern, Amerikanern und Japanern zu empfehlen, sich in Sack und Asche zu kleiden und auf Wohlstand und Fortschritt zu verzichten, ist eine zum Scheitern verurteilte Strategie. Also sollte die neue Wirtschaftsweise den Charakter eines neuen Wohlstandsmodells haben, um politisch durchsetzbar zu sein.“ (1992: 14)

    Die Veränderungen, die Hopkins herbeiführen will, sind auch seit den frühen 1980er Jahren von früheren Generationen von Grünen und AktivistInnen der sozialen Bewegungen gewünscht und angestrebt worden. Für ihre Perspektive wählten sie Bezeichnungen wie "Umstrukturierung der Industriegesellschaft", "nachhaltige Entwicklung", "nachhaltiges Wachstum", "grünes Wachstum" und "grüner Kapitalismus".

    Die langfristigen Ziele von Trainer und Hopkins sind also eindeutig unterschiedlich, obwohl Trainer Transition unterstützt, deren erklärte Ziele und Aktivitäten er aber falsch interpretiert, als nur unmittelbare, und sie darum für ungenügend hält. Ich habe das Gefühl, dass Hopkins und Transition nicht weiter gehen wollen, weil sie Angst haben, auch nur weiter zu denken, nämlich an radikalen Systemwandel. Schließlich gehört die Mehrheit von ihnen, wie Hopkins (2014B) selbst festgestellt hat, der Mittelschicht von Europa und Nordamerika, wo die Bewegung sehr beliebt ist. Sie hätten viel zu verlieren, viel mehr als der durchschnittliche Mittelschichts-Afrikaner oder -Inder, wenn das gegenwärtige Gesellschaftssystem beseitigt werden sollte. Darum lieben es ihre Denker – abgesehen von einigen wenigen ehrenwerten Ausnahmen wie Trainer – die Illusion zu hegen, alle Probleme können durch weitere technologische Entwicklungen gelöst werden, etwa durch Solar- und Windenergie, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung, Steigerung der Ressourceneffizienz usw. Hopkins (2014B) findet das Energiewende-Programm Deutschlands "inspirierend." Er denkt, Solarenergie, Windenergie und lokale Energiekombinate machen die großen Energiekonzerne überflüssig. Die bestehende Skepsis gegenüber erneuerbaren Energien, die Trainer teilt, ist ihm offenbar unbekannt. Ganz bestimmt unbekannt sind ihm Zweifel an der Lebensfähigkeit von Solarenergietechnologien, insbesondere in den Schlechtwetter-Ländern wie Großbritannien. Es mag ihm auch unbekannt sein, dass auch James Lovelock (Vater der Gaia-Hypothese) nicht von Windenergie begeistert war und unterstützte daher die Kernenergie.

    Es gibt auch einen qualitativen Unterschied zwischen den jeweiligen Perspektiven von Trainer und Hopkins. Die lokalen und kleinen Wirtschaften der Graswurzel-Gemeinschaften Trainers würden in weiser Voraussicht entstehen, oder als Folge einer großen Krise oder gar eines Zusammenbruchs der kapitalistisch-industriellen Wirtschaften. Sie würden in einer anarchistisch- sozialistischen Art und Weise geplant und verwaltet werden. Hopkins möchte Wirtschaftsbetriebe lieber in Gemeinschaftsbesitz übertragen. Aber für seine "boomenden, neuen, sozialen Unternehmen", akzeptiert er den Kapitalismus (Investoren, Gewinne), wenn auch einen von Globalisierung befreiten. Obwohl er sagt, dass er sich des dem Kapitalismus innewohnenden Wachstumsimperativs bewusst ist, denkt er naiv, die Investoren, die in lokale Unternehmen investieren würden, wären mit den mageren Gewinnen zufrieden, die die letzteren erwirtschaften könnten. Jeder mit etwas Geschichtskenntnis weiß, dass das Wirtschaftssystem unmittelbar vor dem Beginn des Kapitalismus vorwiegend lokal, klein angelegt und in der Gesellschaft eingebettet war. Aber mit dem Kapitalismus kam sein Wachstumsimperativ. Der monströse globalisierte Kapitalismus, den wir heute sehen, ist das Ergebnis seiner inhärenten Wachstumsdynamik. Ein modernes Beispiel zu geben, begannen die Solarstrombranche und -bewegung mit der Konzeption einer lokalen, d.h. dezentralen, Solarstromerzeugung auf Häuserdächern für den lokalen Verbrauch. Heute sehen wir Projekte wie den Desertec (riesige Solarkraftwerke in der Sahara, die, wenn fertig, 15% des gesamten europäischen Strombedarfs decken soll) und den Wettbewerb zwischen europäischen und chinesischen Solarpanel-Produzenten um größere Anteile des Weltmarktes.

    Schließlich schreibt Hopkins auch Sätze, die den Leser verwirren. Es scheint manchmal, als ob er und Transition überhaupt kein klares Ziel verfolgen. Eines seiner Bücher ist betitelt The Power of Just Doing Stuff  (etwa: Die Macht von Einfach-etwas-tun). Darin zitiert er eine Teilnehmerin an Transition mit den Worten: "Ich fühlte, ... dass es in meiner Stadt ... Leute gab, die das Bedürfnis hatten, etwas zu verändern, genau wie ich. Ich dachte, das war erstaunlich. ... Ich dachte, 'das ist es, wir können etwas tun. Wir können tatsächlich etwas verändern.' " Das Wort "etwas" lässt mich denken, irgendetwas Gutes ist genug für diese Person. Schließlich legten diese Person und einige andere Menschen zusammen einen kleinen Gemeinschaftsgarten in ihrer Stadt an. Natürlich kann niemand, nicht einmal der überzeugteste Kapitalist in der Stadt, irgendwelche Einwände gegen einen kleinen Gemeinschaftsgarten haben.

    An einer Stelle schreibt Hopkins, er wolle „Menschen dazu befähigen, sich nach der Welt zu sehnen, die es notwendig ist zu schaffen“. An einer anderen Stelle verwendet er die Worte "wo wir hingehen müssen." Und er schließt den Artikel mit den Worten ab: "... führt zu der Veränderung, die wir alle sehen wollen“. Die kursiv geschriebenen Worte lässt einen denken, Hopkins hätte eine klare Vorstellung seiner langfristigen Ziele. Nein, falsch. Denn er schreibt auch: Transition "entwickelt sich weiter. Sie bleibt gegenüber neuen Ideen und Prozessen offen, die mit Menschen arbeiten, um Fragen zu stellen und dann zu gestalten, wohin der Prozess geht. Das wurde in dem Transition Handbook bezeichnet als "lass es gehen, wo es hin will". Und diese Unsicherheit gipfelt im letzten Absatz, wo Hopkins schreibt: "Kommt Zeit, kommt Rat (Time will tell)".

    Solche Worte lassen erkennen, dass Hopkins noch nicht weiß, wo die Welt hingehen muss. Es gibt da keine Spur eines Versuchs, die gegenwärtige Weltlage objektiv und gründlich zu analysieren, und deshalb auch keine Spur eines Versuchs, in Bezug auf die langfristigen Ziele der Bewegung eine logische Schlussfolgerung zu ziehen. Hopkins weiß nicht einmal, ob er und Transition das System reformieren oder radikal verändern wollen. Er schreibt: "Es kann sein, dass die Zukunft zeigen wird, dass Transition ein reformistisches Projekt gewesen ist, das keine Gefahr für die Verbraucher-kapitalistische Gesellschaft war. Wir werden sehen."

    Das ist totale Verwirrung.

Unterschiedliche Strategien

Unterschiedliche langfristige Ziele (im Fall von Hopkins eher das Fehlen eines klaren) führten Hopkins und Trainer zwangsläufig dazu, unterschiedliche Strategien zu konzipieren. Auch in dieser Hinsicht schreibt Hopkins widersprüchliche Dinge.

    Wenn Transition nur ein Reformprojekt ist, das versucht, die gegenwärtige Verbraucher-kapitalistische Gesellschaft zu verbessern, dann ist es besser, den Begriff Transition nicht zu verwenden, denn er suggeriert, zumindest in unserem Kontext, Übergang zu einem anderen sozio-ökonomischen System, das das gegenwärtige ersetzt. Wie es auch genannt werden mag, auch ein Reformprojekt ist legitim. Denn nicht alle Menschen sind überzeugt, dass Systemwandel möglich ist, und viele sind davon überzeugt, dass das derzeitige System verbessert und somit befähigt werden kann, die Probleme zu lösen, die uns plagen. Aber wie macht man das am besten?

    Hopkins macht zunächst einen Versuch zu erklären, „warum wir [das schließt die grüne Linke ein] den Kampf gegen den Klimawandel so katastrophal verlieren“. Er betont einen von mehreren Faktoren: Der ist "die Falle, in die einige auf der grünen Linken seit 40 Jahren gefallen sind". Er führt aus: "Es ist eine Denkweise, die Differenzen sucht statt eine gemeinsame Basis." Wir sprächen mit jedem, aber nicht miteinander. Und "es gibt wenig Achtsamkeit hinsichtlich der Frage, wie unsere Art und Weise, unsere Botschaft zu kommunizieren, bei Menschen außerhalb unseres Spektrums („bubble“) rüberkommt."

    Ich bin anderer Ansicht. Niemand auf der Linken oder der grünen Linken sucht Differenzen. Sie sind real, sie existieren einfach, sie beruhen oft auf unterschiedlichen materiellen Interessen. Doch in meiner jahrzehntelangen Erfahrung in Indien und Deutschland habe ich in den meisten einschlägigen Fällen erlebt, dass verschiedene progressive Gruppen in der Liste von George Lakoff (den Hopkins zitiert) für bestimmte Kämpfe (z.B. in der Friedensbewegung, Umweltschutzbewegung etc.) Allianzen, Einheitsfronten usw. bildeten. Ein eklatantes Gegenbeispiel war das Ausbleiben einer Allianz in den frühen 1930er-Jahren zwischen den Kommunisten und den Sozialdemokraten gegen die deutschen Nazis. Das führte in der Tat zu einer Katastrophe.

    Was den zweiten Punkt betrifft, kritisiert Hopkins Trainer wegen der Verwendung einer "Sprache" (d.h. die Art und Weise, wie er seine Botschaft kommuniziert), die für den Zweck ungeeignet ist. Er schreibt, dass Trainers Sprache "garantiert die Mehrheit in der Gemeinschaft ausschließt", "garantiert 98 Prozent der Bevölkerung die Lust verdirbt." Ganz sicher will Trainer niemand ausschließen. Aber es ist wahr, dass derzeit die meisten Menschen in der Welt nicht auf ihn und Menschen wie ihn hören.

    Allerdings, um die Sache klar zu machen, liegt es nicht wirklich an Trainers "Sprache“. Alle seine Adressaten verstehen Englisch gut, und die Worte, die er verwendet, sind sehr klar. Diejenigen, die seine Botschaft lesen oder hören, sind ja gebildete und intelligente Menschen. Er hetzt ja auch niemand zu einem Staatsstreich oder einem bewaffneten Aufstand auf. Es ist eigentlich der Inhalt seiner Schriften, der das Problem ist, nicht der Stil. Für 98 Prozent der Menschen in den reichen Industrieländern ist es leider immer noch unvorstellbar, dass sie, um die Umwelt zu schützen und sich der rapiden Erschöpfung der Ressourcen anzupassen, Opfer bringen müssen, nämlich ihren Ressourcenverbrauch um 90 Prozent reduzieren und den Kapitalismus abschaffen, der ihnen so viel Wohlstand beschert hat.

    Aber was tut man dann? Soll man dann seine Ziele ändern, gibt man dann seine Überzeugung auf? Soll man dann den 98 Prozent der Menschen unbequeme Wahrheiten verheimlichen, nur von schönen Dingen erzählen – entgegen der eigenen Überzeugung – um von der Mehrheit geliebt zu werden? Oder soll man sich anstrengen, unverbindliche und vage Sachen zu sagen, die keinem die Lust verdirbt? In diesem Fall ist man ein typischer Politiker im schlechtesten Sinne des Wortes, kein politischer Aktivist. Selbst ein echtes Reformprojekt braucht engagierte Aktivisten, die die Wahrheit sagen und keine Angst haben, Wähler zu verstimmen. Solche Aktivisten sagen den Menschen offen, welche Veränderungen ihrer Meinung nach notwendig sind, um das bestehende System zu verbessern. Hopkins findet Trainers Argumente "ganz vernünftig"; dennoch schilt er ihn dafür, dass er sie offen ausspricht.

    Aber hier unterscheide ich mich ein wenig von Trainer. In seiner Kritik an Transition schreibt er zu meinem Erstaunen: "Plötzliche oder laute Rufe nach radikaleren Zielen würden diesen Bewegungen schaden." Wie? Denkt Trainer, die Zeit sei noch nicht reif? Oder, dass die Massen nicht intelligent oder reif genug sind? Ich denke dagegen, es ist höchste Zeit, dass alle Bürger der Welt vollständig über die gegenwärtige katastrophale Lage der Menschheit und der Erde informiert werden. Das ist Teil unserer Bewusstseinsbildungsarbeit. Und ich denke, alle Menschen sind intelligent und reif genug, um die grundlegenden Wahrheiten dieser Lage zu verstehen. Wir brauchen sie ihnen nur darzulegen. Die Ziele, die er "radikaler" nennt, sind eigentlich absolute Notwendigkeiten.

    Es stimmt, dass viele Aktivisten, mit denen wir Allianzen bilden müssen, sagen würden, dieses oder jenes Ziel sei nicht realistisch, weil die Herrscher, oder auch die Massen, die entsprechenden Forderungen keinesfalls akzeptieren würden. Das war meine Erfahrung Mitte der 1980er Jahre in der Grünen Bewegung von Deutschland. Aber heute ist die Weltlage hundertmal schrecklicher und dringlicher als damals. Auf jeden Fall, wenn unsere radikalere Ziele für andere Aktivisten zu radikal sind, können wir dennoch die Zusammenarbeit mit den Bündnispartnern auf der Grundlage einer Liste von sofortigen Mindestzielen (die Hopkins gemeinsame Basis nennt) weiterführen. Parallel dazu und außerhalb des Bündnisses können wir kompromisslos unsere Analyse und langfristige Ziele verbreiten. Die oben zitierte Ansicht von Trainer verblüfft Hopkins, der schreibt: "Trainers Perspektive ist verwirrend. Einerseits sagt er, plötzliche oder laute Rufe nach radikaleren Zielen würden diesen Bewegungen schaden, andererseits sagt er, dass der Weg, den Transition einschlägt, nur zu einer stark und zunehmend unnachhaltigen und ungerechten Konsumgesellschaft führen, die viele Gemeinschaftsgärten usw. enthält. ‘‘
 
Hopkins schreibt: "... was uns auch immer dahin bringt, wo wir hingehen müssen, wird erfordern, dass wir größer denken, dass wir die Sprache neu erfinden und dass wir versuchen, eine gemeinsame Basis [mit den 98 Prozent der Menschen] zu bilden, anstatt uns in eine Ecke zu reden, während jeder andere in eine andere Richtung schaut.“ Wie ich oben gezeigt habe, hat Hopkins keine klare Vorstellung davon, wo wir auf lange Sicht hingehen müssen, um die Welt belastbar gegen die schweren Krisen zu machen, die im Gange sind und die uns bevorstehen. Er vertritt also sozusagen eine Wetterhahn-Strategie, um sich nicht in eine Ecke zu reden. Aber in den Zeiten, in denen wir leben, ist es notwendig, die Wahrheit zu sagen, so unangenehm sie für die 98 Prozent auch sein mag. Es ist notwendig, wenn es sein muss, sich in eine Ecke zu reden, anstatt sich der Mehrheit anzuschließen, auf ihrer gemeinsamen Basis. Es ist die Pflicht der Minderheit, ehrlich die 98prozentige Mehrheit zu kritisieren, selbst wenn der dafür zu zahlende persönliche Preis hoch ist. Es ist die Pflicht der Minderheit, die Mehrheit zu der unangenehmen Wahrheit und zu den unangenehmen Lösungen unserer Probleme und Krisen zu führen, anstatt die angenehme Wärme zu genießen, die einem die Mitgliedschaft der Mehrheit spendet. Im praktischen Leben sind wir gezwungen, viele Kompromisse zu machen, um bloß die Alltagsprobleme bewältigen zu können. Lasst uns aber keine Kompromisse machen in unserem Denken und beim Ausdrücken unserer Gedanken. Glücklicherweise sind heute Leute wie Trainer nicht mehr so isoliert wie Hopkins denkt. Es gab vor kurzem eine Degrowth-Konferenz (etwa: Wirtschaftsschrumpfung-Konferenz) in Leipzig, an der 3000 Menschen teilnahmen. Im Jahre 2011 fand in Berlin ein Kongress mit dem Titel "Beyond Growth" statt (etwa: jenseits von Wachstum). Durchschnittliche Menschen sind heute nicht mehr wie kleine Kinder, denen man unbequeme Fakten vorenthalten muss.

    An anderer Stelle in seinem Artikel hat Hopkins einiges in einem Stil geschrieben, als wäre er ein geschickter politischer Führer, obwohl er eigentlich nur der Mehrheit folgt. Er schreibt zum Beispiel: "Aber das wird nur funktionieren, wenn wir die geschickten Mittel finden, Menschen mitzunehmen, ja, die geschickten Mittel, Menschen dazu zu befähigen, dass sie sich nach der Welt sehnen, die wir schaffen müssen, weil die Möglichkeiten, die diese Welt bietet, ihre Herzen singen lässt. Ich bin ganz für geschickte Mittel, Dinge zu tun. Ich bin ganz dafür, dass fähige Menschen die Führung bei einem Projekt haben. Aber die Führer müssen klar wissen – auf der Grundlage einer objektiven, illusionsfreien Analyse der gegenwärtigen Situation –, wohin die Reise gehen soll.

    Allerdings bin ich skeptisch gegenüber der Idee, Menschen dazu zu befähigen, dass sie sich nach der Welt sehnen, die wir schaffen müssen. Sie werden sich nicht danach sehnen, wenn sie die Wahrheit darüber erfahren haben. Aber sie könnten davon überzeugt werden, dass es sich hier um eine Notwendigkeit handelt. Die Möglichkeiten, die diese Welt bieten wird, werden nicht wirklich die Herzen der globalen Mittelschicht singen lassen. Jedoch es wird eine gerechte Welt sein, sowohl für die armen Menschen von heute als auch für die anderen Arten, die die Erde mit uns teilen. Und das wird uns irgendwie glücklich machen, wenn auch nicht jubeln lassen.

    Es ist richtig, wie Hopkins es ausdrückt, "Menschen anzuschreien, um ihnen die Notwendigkeit einer ‚Revolution‘ nahezubringen, und Sätze mit ‚radikal‘ und so weiter zu würzen, haben es eindeutig nicht geschafft, die notwendigen Veränderungen zustande zu bringen. Das funktioniert nicht. … Bei fast allem, was es [diese Methode] versucht hat zu erreichen, ist es gescheitert." Aber diese sind nur einige der schlechten Arbeitsmethoden der alten Linken gewesen, nicht ihre Strategie für die Schaffung einer sozialistischen Gesellschaft. Klar, auch ihre Strategie hat sie nicht zum Ziel geführt. Aber es ist irrelevant, dies hier zu sagen. Denn weder Trainer noch andere Kategorien von Linken der Gegenwart (z.B. Öko-Sozialisten) schlagen die alte Strategie (Klassenkampf, proletarische Revolution etc.) der alten Linken für die Erreichung ihres neuen Ziels vor, das in wesentlichen Punkten nicht mehr das gleiche ist wie das nunmehr obsolete Ziel der alten Linken. Die Frage, warum die alte Linke ihr Ziel nicht erreichen konnte, ist von verschiedenen Menschen, darunter vielen Linken, unterschiedlich beantwortet worden (für meine Antwort siehe Sarkar 2001). Die alte linke Theorie des gesellschaftlichen Wandels ist nicht mehr gültig. Neue Theorien und Strategien sind von vielen einschließlich Trainer vorgeschlagen worden (für meine Theorie und Strategie des Wandels, siehe ebenda und Sarkar 2013).

    Hopkins sagt, er schlägt (mit Transition) einen anderen Weg ein, einen geschickteren. Jeder Linke wünscht ihm viel Erfolg dabei. Hopkins und Trainer, beide sollten ruhig sagen, dass bis heute keine idealen Wege gefunden worden sind, die bei ihren Bemühungen, ihr jeweiliges Ziel zu erreichen, den Erfolg garantieren. Was Trainer und seine Geistesgenossen, zu denen ich auch ungefähr gehöre, ruhig sagen können, ist, dass der Weg, welchen wir auch immer einschlagen mögen, zweifellos voller Schwierigkeiten und Schmerzen sein wird. Denn auf den Komfort und Luxus zu verzichten, die gewöhnlich aus Wirtschaftswachstum resultieren, wäre zweifellos schmerzhaft für Menschen, die bis jetzt all das genossen haben. Manchmal stellen sich Leute vor, es sei einfach, unsere Unterstützung für das System zurückzuziehen (Hopkins) oder einfach daraus auszutreten (Trainer). Aber eigentlich ist das die schwierigste Sache. Denn seit über zweihundert Jahren sind wir immer mehr davon abhängig geworden. Es ist auch gar nicht so leicht für Aktivisten, ganze Siedlungen einer neuen Art zu entwerfen (Trainer) oder kollektive Kontrolle unserer Stadt zu übernehmen (Trainer).

    Es hat sich jedoch in der Geschichte der Menschheit gezeigt, dass wir Menschen auch die Eigenschaft haben, von Idealen und Werten inspiriert werden zu können. Wenn Transition es schafft, Menschen mit ihren geschickten Methoden für ihre Ziele zu begeistern – Ziele, die zwar unserer Meinung nach nicht genug sind, die aber dennoch unsere Unterstützung verdienen – ,wenn sie normalen Menschen Zuversicht (ein Können-wir-Gefühl) einflößen kann, dann dürfen wir "Radikale“ auch hoffen, dass unsere weitergehenden Ziele, unsere überlegene Ideale und Werte eines Tages Unterstützung, zumindest Akzeptanz, unter den breiten Massen finden werden, obwohl sie dafür wohl nicht „randalieren“ werden. Es gibt tausend Gründe, pessimistisch zu sein. Aber wir sind noch nicht tot. Also versuchen wir es weiter!

Literatur
Hopkins, Rob (2014a) “Responding to Ted Trainer: there's a lot more to Transition than community gardens”:

www.transitionnetwork.org/blogs/rob-hopkins/2014-09/responding-ted-trainer-theres-lot-more-transition-community-gardens

Hopkins, Rob & Katrin Lange (2014b) “Wir wollen das Wirtschaftssystem verändern” (Interview), in Evident (Magazin: eine Beilage zur Süddeutschen Zeitung), Nr. 1/2014.

Sarkar, Saral (2001) Die nachhaltige Gesellschaft – Eine kritische Analyse der Systemalternativen. Zürich: Rotpunktverlag.

Sarkar, Saral (2013) Korrespondenz mit Kamran Nayeri:

https://groups.google.com/forum/#!searchin/thesimplerway/Letter$20to$20Kamran%7Csort:relevance/thesimplerway/kiIWzW7uu2U/NUTvILJPtsQJ

Trainer, Ted (2014)Transition Townspeople, We Need To Think About Transition: Just Doing Stuff Is Far From Enough!”:

http://blog.postwachstum.de/transition-townspeople-we-need-to-think-about-transition-just-doing-stuff-is-far-from-enough-20140801

Weizsäcker, Ernst Ulrich von (1992) Erdpolitik. Ökologische Realpolitik an der Schwelle zum Jahrhundert der Umwelt. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft

 

 

Dienstag, 21. Oktober 2014

Eco-socialisme ou éco-capitalisme?


Meine belgischen Freunde – Prof. Christine Pagnoullé, Prof. Michel Kefer und ihre StudentInnen an der Universität zu Liège – übersetzten vor etlichen Jahren mein Buch Die nachhaltige Gesellschaft – eine kritische Analyse der Systemalternativen ins Französische. (Sie übernahmen dabei den Titel des englischen Originals: Eco-Socialism or Eco-Capitalism? – A Critical Analysis of Humanity’s Fundamental Choices). Sie machten das als freiwillige politische Arbeit, ohne Entgelt. Ich bin ihnen dafür sehr dankbar.

 
Eco-socialisme ou éco-capitalisme? – Une analyse critique des choix fondamentaux de l'humanité

Saral Sarkar

Traduit de l'anglais

 

Um dieses bisher nur in digitaler Version vorhandene Buch zu erhalten, klicken Sie zuerst den folgenden Link an:


Klicken Sie dann auf das gefärbte und unterstrichene Wort:

französische Manuskript.

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Die aktuelle Weltwirtschaftskrise verstehen -- Ein ökosozialistischer Ansatz


Liebe Freunde,

Im Jahr 2010 schrieb und veröffentlichte ich das Papier

Understanding the Present-day World Economic Crisis – An Eco-Socialist Approach.

Im Jahr 2012 übersetzte es ein Freund freiwillig ins Deutsche und gab ihm den Titel

Die aktuelle Weltwirtschaftskrise Verstehen – ein ökosozialistischer Ansatz.

Das englische Original hatte ich schon auf der Webseite www.oekosozialismus.net unserer Initiative Ökosozialismus und später auch auf meinem englischen Blog www.eco-socialist.blogspot.com gepostet. Ich vergaß aber, die deutsche Übersetzung auf diesem deutschen Blog von mir zu posten. Das tue ich hiermit.

Da ich nicht weiß, wie viel Speicherplatz Google mir für diesen Blog gegeben hat, liefere ich hier nicht den ganzen langen Text, sondern nur den Link, der Sie zu dem Text in der oben genannten Webseite führen wird.

Sollten Sie potentiell interessierte nicht-deutsche Leser kennen, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sie auf die Verfügbarkeit dieses Textes auf Englisch, Französisch und Spanisch aufmerksam machen könnten. Die letzteren Versionen sind auf meinem oben genannten englischen Blog zu finden.

Mit freundlichen Grüßen

Saral Sarkar

Hier ist der Link:

Sonntag, 5. Oktober 2014

Ökosozialismus oder Barbarei -- eine zeitgemäße Kapitalismuskritik


Liebe Freunde,

zusammen mit meinem Genossen Bruno Kern hatte ich 2004 und in den folgenden Jahren einen wichtigen Text auf Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch geschrieben/veröffentlicht. Das war bevor ich meine zwei Blogs von zwei Freunden gemacht bekam – der eine für deutsche Texte, der andere für englische und andere fremdsprachige Texte. Alle vier Versionen des Textes – Ökosozialismus oder Barbarei: eine zeitgemäße Kapitalismuskritik – wurden daher auf der deutschsprachigen Webseite von uns, d.h. der Initiativen Ökosozialismus, gepostet (www.oekosozialismus.net).

Hiermit poste ich nun die deutsche Version des Textes auf diesem Blog, wodurch ich mehr potenzielle Leser zu erreichen hoffe.

Aufgrund der Sprachbarriere besuchen anderssprachige Leser kaum unsere deutschsprachige Webseite. Darum poste ich die anderen drei Versionen (die englische, französische und spanische) auf meinem englischsprachigen Blog (www.eco-socialist.blogspot.de).

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie potenzielle anderssprachige Interessierte auf die Verfügbarkeit der anderen Versionen dieses Textes auf dem genannten englischsprachigen Blog aufmerksam machen könnten.

Mit freundlichen Grüßen

Saral Sarkar

Link:

Montag, 29. September 2014

Haben die Schotten Richtig Entschieden?


In den drei Tagen zwischen dem 18.9. und dem 21.9. berichteten die Medien über zwei Großereignisse, die, zusammengenommen, einige neue Besorgnisse über die Lage der Welt erregen müssten.

Am 18.9. stimmten die Schotten über die Frage ab, ob ihr Land das Vereinigte Königreich (United Kingdom) verlassen und ein unabhängiger Staat werden sollte. Die Mehrheit der Wähler (55%) antwortete mit Nein. Die sog. Unionisten, also die Nein-Sager, jubelten zwar anfangs über den Ausgang des Referendums. Später aber meldeten viele von Ihnen Sorgen darüber. Denn es zeigte sich, dass eine sehr große Minderheit, 45 Prozent der Wähler, wollten, dass Schottland die Union verlässt. Das ist ein zu hoher Prozentsatz, als dass Business-As-Usual wiederkehren könnte.

In der Tat, kurz vor dem Referendum, nachdem eine Umfrage eine Mehrheit für die Ja-Sager vorausgesagt hatte, war die Regierung in London samt allen Führern der drei großen Parteien in Panik geraten. Es folgten dann große Reform- und Autonomieversprechungen zugunsten Schottlands. Denn der Austritt Schottlands aus der Union, so fürchteten auch die schottischen Unionisten, hätte unabsehbare negative wirtschaftliche sowie politische Folgen für alle Teile der Union.

Die Ja-Sager hatten keine solche Angst. Sie waren total zuversichtlich, dass ein unabhängiges Schottland wirtschaftlich nicht nur lebensfähig, sondern auch eine Erfolgsgeschichte sein würde. Darauf angesprochen, sagten sie, ein unabhängiges Schottland mit seinen nur 5,3 Millionen Einwohnern (in einer Gesamtbevölkerung von knapp 64 Millionen) wäre ein reiches Land. Der Hauptgrund dieser Zuversicht war das Nordseeöl. Etwa 90 Prozent der dem Vereinigten Königreich gehörenden Lagerstätten würden nämlich im Falle von Scheidung Schottland gehören.

Das andere Großereignis war ein weltweiter Aktionstag. Am 21.9. demonstrierten in über 150 Städten der Welt jeweils Tausende besorgte Menschen (in New York 300000), die damit die Staats- und Regierungschefs der Welt aufforderten, endlich für den Klimaschutz konkrete und effektive Maßnahmen zu treffen. Sogar UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, der die letzteren zu einer Beratung über den Klimaschutz nach New York eingeladen hatte, marschierte mit.

Wenig überzeugende Argumente

Was ich an den Unabhängigkeitsbemühungen der Schotten befremdend fand, war ihre Argumentation. Sie sagten nicht, dass sie von der englischen Mehrheit unterdrückt oder irgendwie benachteiligt würden. Die Gesetze des Landes galten ja gleichermaßen für alle seine Teilvölker – Engländer, Schotten, Waliser und Nordiren. Die Schotten genießen sogar schon seit mehreren Jahren eine gewisse Autonomie, haben sogar eine eigene Regierung. Sie sagten zwar, dass sie Schotten sind und keine Briten. Aber wie stark und wie verbreitet ist dieses Identitätsgefühl? Alle Schotten sprechen und schreiben Englisch als ihre Hauptsprache, Schottisch-Gälisch spricht nur noch 1 Prozent. Sie sind alle weiße (außer den Immigranten aus Südasien und Afrika), und sie sind alle Christen. Ein Mensch hat doch in der Regel mehrere Identitäten!

Man kann natürlich sagen, unabhängig sein wollen ist sowohl für Individuen als auch für ein Volk sehr menschlich. Ein enttäuschter Ja-Sager sagte nach dem Referendum, er könne es nicht verstehen, dass ein Volk seine Unabhängigkeit nicht will. Aber weder ein Individuum noch ein Volk kann in der Realität nur seinem Gefühl folgen. Alle müssen auch Vor- und Nachteile von möglichen Entscheidungen überlegen. Die Mehrheit der Schotten auf beiden Seiten haben das getan. Während der Kampagne haben die Unabhängigkeitsbefürworter immer wieder betont, Loslösung vom Vereinigten Königreich würde den Schotten keine wirtschaftlichen Nachteile bringen. Als die Nein-Sager das Argument ins Feld führten, dass das Ölreichtum nicht mehr lange halten würde, behaupteten die Ja-Sager einfach, es gebe in den Lagerstätten immer noch sehr viel Öl. Außerdem wollten sie aus praktischen Gründen nach der Unabhängigkeit sowohl das Pfund Sterling als ihre Währung benutzen als auch die britische Königin weiterhin als ihr Staatsoberhaupt fungieren lassen.

Den Reichtum nicht teilen wollen

Hinter einer Handlung kann es mehrere Motive geben. Einfach unabhängig sein wollen ist für die Schotten zweifellos ein starkes Motiv gewesen. Die von den englischen Torys dominierte Zentralregierung des Vereinigten Königreichs und ihre Politik, insbesondere ihre reichenfreundliche und armenfeindliche Wirtschaftspolitik, waren sowieso sehr unbeliebt gewesen in Schottland, wo die Labor-Partei sehr stark vertreten ist. So dachten viele Schotten, sie könnten für ihr Land eine bessere Politik verfolgen, wenn sie sich vom Vereinigten Königreich loslösten. Außerdem kann man die Geschichte nie ganz vergessen. Schottlands Vereinigung mit England vor 307 Jahren war keine freiwillige. Sie wurde durch eine militärische Niederlage erzwungen. Dennoch vermute ich, hier hat ein anderes Motiv die Hauptrolle gespielt. Wie oben erwähnt, denken die Unabhängigkeitsbefürworter, es gebe in den Öllagerstätten in ihrem Teil der Nordsee immer noch sehr viel Öl. Dieses Öl, das Einkommen davon, wollten sie nicht wie bisher mit den übrigen Briten teilen.

Den Reichtum nicht mehr mit den ärmeren Teilvölkern in demselben Staat teilen zu wollen, ist ein Motiv, das auch bei anderen (obwohl nicht bei allen) separatistischen Bewegungen die Hauptrolle spielt. Das funktioniert auch dort, wo Vorhandensein von Bodenschätzen keine Rolle spielt. So ist Katalonien auch ohne Öl und andere Naturschätze die wirtschaftsstärkste Provinz von Spanien. Obwohl es stimmt, dass die Katalanen eine eigene entwickelte Sprache haben und sie auch benutzen, und dass sie deshalb auch ein starkes katalanisches Identitätsgefühl an den Tag legen, dürfte den Reichtum nicht teilen wollen das unausgesprochene Hauptmotiv für ihre Unabhängigkeitsbewegung sein. Das kann man auch über den Separatismus der Flamen in Nord-Belgien, und den der Norditaliener sagen.

Ein überzeugendes Beispiel dafür, wie weit diese Art von Separatismus führen kann, ist die tragische, durch einen brutalen Bürgerkrieg erzwungene Auflösung des ehemaligen sozialistischen Bundesstaates Jugoslawien durch den selbstsüchtigen Separatismus der Slowenen und Kroaten. Misha Glenny, der britische Journalist und Balkanexperte, fasste 1992 ein diesbezügliches Gespräch mit Mate Babic, ehemaligem Vize-Premierminister der kroatischen Regierung, folgendermaßen zusammen:

„ [D]as Ungleichgewicht zwischen slowenischer Zivilisiertheit und dem Entwicklungsland-Status im Kosovo [konnte] nur durch massive staatliche Kontrolle über die Wirtschaft korrigiert werden. Dies schuf Ressentiment im wohlhabenden Norden, dessen Früchte der Produktivität ins staubige Klima des Südens geschafft wurden, wo sie in der Sonne verdarben. Noch dazu bildete sich ein tiefes Misstrauen zwischen Slowenien und Kroatien [auf der einen Seite], wo eine eifrigere Arbeitsmoral Tradition hatte, und [auf der anderen Seite] Serbien, dem Grenzgebiet zu den korrupten wirtschaftlichen Wertmaßstäben des Osmanischen Reiches. Auf Gedeih und Verderb mit der serbischen Wirtschaft verbunden zu sein, die anscheinend mit Lotusblättern angetrieben wird, beinhaltete eine schädliche Langzeitwirkung auf die Wirtschaft in Slowenien und Kroatien. Als sich der politische Zerfall in Jugoslawien in den Republiken beschleunigte, sorgten die wirtschaftlichen Spannungen dafür, dass sich das Misstrauen noch vertiefte.“ (Glenny 1993: 107).

Kooperation tut not, nicht Separation

Das ist aber eine sehr kurzsichtige Politik. Das Zeitalter des Öls geht allmählich aber sicher zu Ende. Die alten bekannten Lagerstätten von Öl und anderen wichtigen Rohstoffen erschöpfen sich rapide. Wer hat nicht von Peak Oil, Peak Everything, gehört? Mit der progressiven Verteuerung des Öls, dieses Hauptschmiermittels der Weltwirtschaft, verlieren auch die heute noch reichen Länder den Boden unter den Füßen. Das ist auch der Hauptgrund für die nun 6 Jahre währende Weltwirtschaftskrise bzw. -stagnation (siehe Sarkar 2012). Und selbst wenn das Zeitalter des Öls nicht bald zu Ende geht, muss der globale Verbrauch der fossilen Brennstoffe rapide gesenkt werden, um die Menschheit vor immer verheerenderen Klimakatastrophen zu schützen. Die Menschheit befindet sich so in einer Zangengriffkrise.

Eine Lösung dieser Krise ist nicht in Sicht. Ein internationaler Klimagipfel scheitert nach dem anderen. Und es ist völlig ungewiss, ob überhaupt und, wenn ja, zu welchem Umfang die sogenannten erneuerbaren Energiequellen eines Tages die nichterneuerbaren fossilen und nuklearen Energiequellen werden ersetzen können (siehe dazu Sarkar 2004).

In einer solchen Situation müssten die Völker der Welt eigentlich mehr zusammenrücken, miteinander kooperieren und gemeinsam eine Lösung der großen Probleme suchen. Die Bewegungen zur Auflösung bzw. Aufspaltung von bestehenden Staaten der Welt sind in dieser Situation eine sehr bedauernswerte und kritikwürdige Angelegenheit, zumal sie die Gefahr von bewaffneten Konflikten bergen. Die Teilvölker und die Minderheiten in solchen Staaten sollten eher für Gleichheit, Menschenrechte und Minderheitenrechte innerhalb des bestehenden Staatsgebildes kämpfen. Eine separatistische Bewegung kann m.E. nur dann seine Berechtigung haben, wenn das dominierende Teilvolk oder die Mehrheit eine rücksichtslose brutale Herrschaft über die anderen ausübt.

Es ist außerdem in Betracht zu ziehen, dass es im heutigen neoliberalen, globalisierten Kapitalismus die großen transnationalen Konzerne sind, die mit ihren weltweiten Bündnissen die mächtigsten Herrscher über die Menschheit sind. Es ist eine Binsenweisheit, dass die heutigen Staaten viel von ihrer einstigen Macht verloren haben. Sie sind eigentlich nicht mehr ganz souverän. Die Hauptgegner aller politischen Aktivisten, egal, was ihre jeweilige Sache auch immer ist, sind diese transnationalen Konzerne und ihre Bündnisse. In dieser Situation kann man sagen: je kleiner ein Staat ist, desto ohnmächtiger ist er, desto mehr ist er den Konzernen ausgeliefert, desto weniger souverän ist er, und desto mehr ist er zum Handlanger der Konzerne reduziert.

Ökosozialisten und ähnlich denkende Menschen wissen, dass langfristig die politischen und ökonomischen Angelegenheiten der Menschheit aus verschiedenen Gründen in kleinen, weitgehend autonomen Einheiten organisiert werden müssen. Doch so weit sind wir noch lange nicht. In der Übergangszeit bis zu unserem Ziel, müssen wir Stärke in Einheit suchen. Heute sind separatistische Bewegungen ausgesprochen kontraproduktiv. Sie lenken uns nur von unserem eigentlichen Ziel ab.

Literatur

Glenny, Misha (1993) Jugoslawien – der Krieg, der nach Europa kam. München: Knaur.

Sarkar, Saral (2004) Ökosozialismus oder Barbarei – eine zeitgemäße Kapitalismuskritik. Mainz,Köln: Initiative Ökosozialismus.

http://www.oekosozialismus.net/oekosoz_akt_05_2008_rz.pdf

Sarkar, Saral (2012) Die aktuelle Weltwirtschaftskrise verstehen – ein ökosozialistischer Ansatz. Mainz, Köln: Initiative Ökosozialismus

http://www.oekosozialismus.net/Weltwirtschaftskrise+verstehen+_Deutsch_.pdf

Mittwoch, 27. August 2014

Gedanken über Belastbarkeit einer Gesellschaft und Systemübergang


Meine Kenntnisse über die Transition Town Movement (TTM) waren bis jetzt dürftig. Ich bin also Esther Alloun und Samuel Alexander sehr dafür dankbar, dass sie uns so viel Information über das Thema geliefert haben und auch dafür, dass sie auf die Aspekte hingewiesen haben, die sympathische Kritik erfordern. Hier ist der Link:

http://simplicityinstitute.org/wp-content/uploads/2011/04/TransitionMovement.pdf

    In den 1980er Jahren wurde es mir von der Universität der Vereinten Nationen (Tokio) ermöglicht, eine partizipierende Forschungsstudie über die damals noch neuen sozialen Bewegungen (NSM) in der Bundesrepublik Deutschland zu machen – einschließlich einer über den Ursprung, Entwicklung und "Ende" Der Grünen (Partei).* Ich denke, es könnte für alle politischen AktivistInnen nützlich sein zu hören, welche Gedanken mir – 30 Jahre späterwährend und nach der Lektüre des soliden Papiers von Esther und Samuel durch den Kopf gingen.

    Ich will nicht über die Punkte reden, bei denen ich mit Esther und Samuel übereinstimme. Im Folgenden gehe ich auf einige andere Punkte ein, nur auf solche, die die Autoren nicht in ihrem Papier behandelt haben, die ich aber für die Entwicklung einer Strategie für die von uns gewünschten Veränderungen als wichtig erachte. Sie beruhen auf meinen Studien sowie auf meinen Erfahrungen in Indien und Deutschland – sowohl als Aktivist als auch als Teilnehmer an relevanten Diskussionen.

Probleme mit dem Ziel

    1. Diskussionen über Strategie setzen voraus, dass die TeilnehmerInnen zumindest grob einig über die Ziele sind, die mit der Strategie erreicht werden sollen.

     Das Ziel der TTM ist es, die Gesellschaft belastbar gegen die Schocks zu machen, die uns bevorstehen und die teilweise schon im Gange sind. Spezifisch erwähnt werden das Peak Oil, der globale Klimawandel und die globale Finanz-und Wirtschaftskrise. Viele andere, weniger wichtige Themen werden auch erwähnt: Lokalisierung, soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Einbeziehung von verschiedenen sozialen Schichten etc. Sie sind sowohl Ziele als auch Mittel zur Erreichung des Hauptziels. Das Papier von Esther & Sam zeigt, wie problematisch der Belastbarkeitsdiskurs ist. Die TTM will die Gesellschaft belastbar machen, damit sie nicht völlig zusammenbricht. Das Ziel ist nicht, das gegenwärtige Gesellschaftssystem zu verändern, das nicht nur die von der TTM anvisierten schockartigen Probleme verursacht hat, sondern auch völlig ungeeignet ist für den Zweck. Es ist darüber hinaus ein völlig ungerechtes System. Das ist zu wenig und zu schlecht. Ich behaupte, dass nichts weniger als ein grundlegend neues Gesellschaftssystem das bestehende ersetzen muss, damit die Menschheit die fraglichen Schocks erfolgreich überstehen kann.

    Das bedeutet, kurz gesagt, Bewegungen wie die TTM sollten ein größeres Ziel verfolgen, dasabgesehen davon, dass es groß und zweckmäßig ist – auch notwendig ist, um Menschen anzuziehen und sie zu inspirieren, sich der Bewegung anzuschließen. Wir brauchen uns dafür nicht eine perfekt-ideale Gesellschaft als Ziel zu setzen. Ein Ideal wird wohl immer ein Ideal bleiben. Aber eine akzeptabel gute und friedliche Weltgesellschaft ist möglich und kann daher unser Ziel sein. (Diese Behauptung erfordert natürlich Ausarbeitung und ausführliche Diskussion.) Sehr wichtig ist hier der Begriff Weltgesellschaft. Einen kleinen Ort oder sogar ein Land (England, Deutschland oder Italien) belastbar und seine Gesellschaft gut und friedlich zu machen und die anderen zu vergessen, wäre kein großes Ziel, sondern ein selbstsüchtiges – einer großen sozialen Bewegung unwürdig. Zudem würden Bemühungen, so ein begrenztes Ziel zu erreichen, auch vergeblich sein. Die Verdammten der Welt stürmen bei ihrer Suche nach einem sicheren Hafen bereits die Tore dieser und ähnlicher Länder. Neo-Nazis und fremdenfeindliche rechte/reaktionäre Parteien sind bereits auf dem Vormarsch in solchen Ländern.

    Trotz dieser Kritik lobe ich die TTM. Sie ist besser als die NSM im Deutschland der 1980er Jahre. Die Letztere war eigentlich ein Konglomerat von mehreren Ein-Punkt-Bewegungen und Kampagnen. Eine davon, die Ökologiebewegung, war auch nur ein Konglomerat von verschiedenen und getrennten Ein-Punkt-Bewegungen bzw. Kampagnen: die Anti-Atomkraft-Bewegung, die Bewegung gegen Waldsterben, Bemühungen für eine bessere Luftqualität, Bemühungen für den Schutz bedrohter Tierarten usw. Im Vergleich zu diesen hat die TTM ein breiteres Spektrum von Zielen. Das ist schon ein Fortschritt. Andererseits ist die TTM schlechter als die NSM, denn sie scheint die Themen Konsum und Wirtschaftswachstum zu meiden, die die meisten AktivistInnen der NSM (insbesondere die der Ökologie-Bewegung als Ganzes) für sehr wichtig hielten. Aber das war vor der Mitte der 1980er Jahre, als die Opportunisten in den Grünen und in der NSM von der Möglichkeit der Ökologisierung der Industriegesellschaft – mithin des Kapitalismus – zu reden begannen.

     In den Grünen hatte eine große Anzahl von Linken (einschließlich Kommunisten) mit verschiedenen Hintergründen versucht, ökologische Ziele mit ihren gesellschaftlichen Zielen zu verbinden. Ihre langfristige Vision war eine Art ökosozialistische Gesellschaft (der Begriff wurde auch manchmal verwendet). Aber sie wurden nach einigen Jahren von der opportunistischen Mehrheit, die die Partei unbedingt zu einer Regierungspartei machen wollte, aus der Partei verdrängt.

    2. Eine andere Sache, die wir uns im Kontext der Ziel-Frage merken müssen, ist dies: Die größte Schwierigkeit, die Massen für eine genuine Ökologiebewegung zu gewinnen, ist ihr Ziel selbst. Die Ökologiebewegung ist die einzige soziale Bewegung, die verspricht, falls erfolgreich, den Lebensstandard von allen zu senken. Sie verspricht auch Einschränkung von verschiedenen Freiheiten: zum Beispiel, die Reisefreiheit, die Freiheit, Luxusgüter und von weit her importierte Güter zu konsumieren (z.B. Ananas in Norwegen zu essen), die Freiheit, eine eigene Zeitung herauszugeben (Papier wird ein knappes Gut sein) und, allgemein gesprochen, alle Freiheiten, die einen hohen Grad an Ressourcenverbrauch erfordern.

    Alle anderen sozialen Bewegungen, die davon ausgehen, dass sich das Wirtschaftswachstum fortsetzen wird, versprechen das Gegenteil, nämlich eine Verbesserung in beider Hinsicht. In der Tat, solange die Wirtschaft wächst, können regelmäßige höhere Lohnforderungen der Arbeiterbewegung erfüllt werden. Auch ihre sonstigen Forderungen (z.B. Arbeitszeitverkürzung) können mehr oder weniger leicht erfüllt werden. Wünschen der Bürgerrechtsbewegung können stattgegeben werden, Frauen dürfen dann mehr Rechte genießen, Homosexuelle dürfen heiraten, Einwanderern können langfristige Aufenthaltsgenehmigungen gewährt werden usw. usf. Aber die Ökologiebewegung stellt sich dem Wirtschaftswachstum entgegen. Was für Ottonormalverbraucher noch schlimmer ist, sie tritt für Wirtschaftsschrumpfung ein, für de-growth. Obwohl Millionen von Menschen um die schwere ökologische Krise wissen, hat niemand je für Austeritätsmaßnahmen randaliert, wie Esther und Sam schreiben. Ganz im Gegenteil. Das ist auch der Grund dafür, dass die Gewerkschaften Gegner Der Grünen in deren frühen Jahren waren. Das erklärt auch, dass die weniger entwickelten Länder, insbesondere China und Indien, sich vehement weigern, eine Verpflichtung einzugehen, ihre CO2-Emission zu reduzieren.

    3. Selbstverständlich kann diese Schwierigkeit dadurch überwunden werden, dass man Illusionen von technologischer Lösung ökologischer Probleme (z.B. durch erneuerbare Energien/Ressourcen) und, darauf basiert, Illusionen von nachhaltiger Entwicklung, grünem Wachstum, grünem Kapitalismus etc. verbreitet. Aber wahre Öko-AktivistInnen sind nicht (sollten nicht) daran interessiert (sein), ephemere Gewinne an öffentlicher Unterstützung auf der Basis solcher Illusionen zu erzielen. Sie müssen die ökologische Wahrheit sagen. Was können sie also bieten, um mehr Unterstützung von durchschnittlichen Menschen zu bekommen? Sie können die Aussicht auf eine friedliche, egalitäre, ausbeutungs- und unterdrückungsfreie Welt als Ausgleich für einen niedrigeren Lebensstandard bieten. Sie können bieten, dass in ihrer guten Gesellschaft niemand unfreiwillig arbeitslos sein wird, dass niemand aus keinem Grund benachteiligt sein wird, dass niemand von der Polizei gefoltert werden wird. Das sind auch materielle Dinge. Jede, die Arbeitslosigkeit oder materielle Unsicherheit erlitten hat, jede, die mitten in einem Krieg oder Bürgerkrieg gelebt hat, jede, die die Bedrohung erlebt hat, aus ihrer Wohnung geworfen zu werden oder nicht in der Lage war, Prämien für eine Krankenversicherung zu zahlen, versteht den Wert dieser Sicherheitsgarantien. In einer solchen Gesellschaft werden sie sich auch freier fühlen, Kritik an der Regierungspolitik zu äußern. Natürlich werden Unternehmer-Typen von Menschen, diejenigen, die etwas produzieren und verkaufen, irgendetwas, oder mit Aktien und Währungen spekulieren, um reich zu werden, werden nicht von dieser Vision angezogen sein. Wir müssen sie halt ignorieren. Sie werden auch im gegenwärtigen System von normalen Menschen kritisiert.

    Ich bin davon überzeugt, dass, um die Ziele der wahren Ökologen erreichen zu können, der Kapitalismus überwunden und eine ökosozialistische Gesellschaft aufgebaut werden müssen. (Für Details meiner Argumentation siehe mein Buch Die nachhaltige Gesellschaft) **

    4. Ein sehr wichtiger Punkt, den ich im Programm der TTM (wie von E & S zusammengefasst) sowie in der Kritik davon vermisse, ist das Bevölkerungsproblem. In Europa und anderen reichen Ländern des Nordens (einschließlich Japan und Australien), ist es ein allgemeiner blinder Fleck bei Diskussionen über die Ökologiekrisen und Fragen der Armut. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Zum einen gibt es das Problem in diesen Ländern nicht mehr. Und zweitens haben die politischen AktivistInnen dieser Länder Angst, es zu erwähnen Denn die Menschen in den weniger entwickelten Ländern, wo die Bevölkerung immer noch wächst und wo zumal die meisten Menschen schwarz und braun sind, werden bei Erwähnung dieses Problems wütend. Schließlich genießen ja die Öko-AktivistInnen des Nordens, die allermeisten von ihnen jedenfalls, ihren hohen Lebensstandard ohne Bedenken. Und sie tun ja auch nicht ihr Bestes. den Planeten zu retten. Aber kein Programm für die Rettung des Planeten ist überzeugend, wenn nicht auch das Bevölkerungsproblem angesprochen wird.

Probleme mit der Strategie

    5. Ich teile die Meinung der TTM, dass derzeit nicht viel von den Staaten und den regierenden Politikern zu erwarten ist. Letztere haben hauptsächlich ihre Karriere im Sinn. Derzeit wird in einer Demokratie, wie wir sie bei uns haben, jede Politikerin abgewählt, wenn sie es wagt, von der Notwendigkeit eines Wachstumstops zu reden, erst recht, wenn sie für Wirtschaftsschrumpfung plädiert. Auch diejenigen, die nicht an der Macht sind, wollen wiedergewählt werden. Politik ist halt ihr Beruf. Das heißt, auch sie werden nicht gegen Wirtschaftswachstum kämpfen. Die einfache Wahrheit ist, dass die große Mehrheit der Wähler nicht besser sind als die Politiker. Und ein Volk bekommt die PolitikerInnen, die es verdient. Aber einige Leute müssen dies tun, d.h. die ökologische Wahrheit sagen. Man mag es ihnen übel nehmen, dass sie sich als die Avantgarde vorstellen. Aber nichts wird passieren, wenn nicht eine Avantgarde die Initiative ergreift.

    Damit sie wirklich frei bleiben, die ökologische Wahrheit zu sagen, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit, müssen solche Menschen frei sein von der Versuchung und/oder Notwendigkeit, sich ihre Projekte von etablierten Stiftungen oder Behörden finanzieren zu lassen,. Die ökologische Wahrheit und die logischen und zwingenden Vorschläge zur Lösung der Probleme müssen weit verbreitet werden, so dass in ein paar Jahren ihre intellektuelle und publizistische Hegemonie im Sinne Gramscis erreicht werden kann (Gramsci sprach von kultureller Hegemonie). Die AktivistInnen der TTM scheinen das nicht zu tun, zumindest nicht im Moment. Sie sind Opfer von einigen Illusionen, die sie selbst verbreiten. Ich denke, je mehr sich die Krisen verschärfen, desto möglicher/wahrscheinlicher wird die Hegemonie unserer Analyse und Lösungsvorschläge.

    Wenn die intellektuelle und publizistische Hegemonie erreicht worden ist, wird sie sich etwa in Sätzen wie diesem manifestieren: Ja, Sie haben recht mit Ihren ökologischen Wahrheiten, aber was kann ich tun? Ich bin ja nur ein kleiner Mensch. Wir können dann hoffen, dass die Wähler solche PolitikerInnen wählen (oder keine abwählen) würden, die Meinungen äußern, die wahre Ökologen vertreten. Später werden wir wohl Grund zur Hoffnung haben, dass, egal welche PolitikerInnen und welche Parteien an die Macht kommen, die parlamentarische Mehrheit sich nicht davor scheuen würde, Gesetze im Sinne ökologischer Nachhaltigkeit zu verabschieden. Diese Hoffnung kann mit der heutigen Situation verglichen werden: Egal, welche PolitikerInnen und welche Parteien ein Land regieren, die Regierung verfolgt eine Politik der neoliberalen kapitalistischen Globalisierung, weil diese Politik in den frühen 1990er Jahren die Hegemonie über das ökonomische Denken gewonnen hat und, trotz vielfältiger Krise, kein bisschen schwächer geworden ist.

     Das sind Ideen für die Übergangszeit. All dies kann zu lange dauern, in welchem Fall der Kollaps nicht verhindert werden kann. Aber eine bewaffnete Revolution ist nicht mehr möglich, da die gut bezahlten und gut bewaffneten Berufssoldaten und Polizisten der herrschenden Klassen (auch die von fremden Mächten) bereit sind, wenn befohlen, Revolutionäre und gewöhnliche Aufständische zu töten. Der kommende Kollaps wird wahrscheinlich zu einer Art Diktatur führen, wahrscheinlich zu einer der Faschisten und Reaktionären. Sie werden versuchen, die Probleme auf ihrem eigenen Weg und mit ihren eigenen Methoden anzugehen, und sie werden sich dabei nicht um den Zustand des Planeten, das Wohlergehen der künftigen Generationen etc. kümmern.

    6. Im Gegensatz zu meiner Top-down-Strategie, – nämlich, zuerst die intellektuelle und publizistische Hegemonie erreichen, die hoffentlich dazu führen wird, dass eine wachsende Zahl von Abgeordneten der Regierungsparteien, unsere Analyse und Ideen akzeptieren – gibt es auch Bottom-up-Strategien für den Wandel. Die Strategie der TTM für den Aufbau von Belastbarkeit auf lokaler Ebene ist ein konkretes Beispiel davon. Aber TTMs Ziel ist es nicht, einen Systemwandel zu bewirken. Darum wird es leicht sein, sie zu kooptieren (wenn das nicht schon geschehen ist). In der Tat können alle reformistischen Bewegungen für diese oder jene Veränderung kooptiert werden. Die Geschichte ist voll von Beispielen für diesen Prozess. In Deutschland sind heute sowohl die Reste der NSM (die großen Umweltverbände) als auch die Partei Die Grünen Partner der herrschenden Klassen und Stützen ihres Systems.

    In den 1980er Jahren gründeten in Deutschland revolutionäre junge Menschen mehrere Kommunensowohl in ländlichen als auch in urbanen Gebieten. Sie lebten und arbeiteten dort zusammen (in den studentischen Kommunen waren jedoch Theorien diskutieren und psychische Probleme analysieren die Haupttätigkeit). Die Idee war, die kommunistische Gesellschaft der Zukunft in Kleinem vorwegzunehmen oder zumindest auszuprobieren. Das war also, anders als die Ein-Punkt-Bewegungen von damals, ein großes Ziel. Aber die große Mehrheit von ihnen scheiterten schon bald. Die meisten von ihnen waren auch keine Beispiele einer selbstständigen, selbstorganisierenden wirtschaftlichen Basiseinheit. Sie waren alle gut in einem reichen Wohlfahrtsstaat eingebettet. Viele der Kommunenmitglieder erhielten Transferleistungen vom Staat. Solche Gründungen waren also keine Antwort auf eine Notlage bzw. Herausforderung. Was ich damit sagen möchte, ist, dass es wenig Sinn macht, sie als eine erfolgversprechende Strategie für unsere heutige politische Arbeit zu betrachten.

    Ted Trainers kleine, großteils selbstversorgende, selbstorganisierende, anarchistische (radikaldemokratische) Gemeinschaften müssen aber selbständig, d.h. finanziell vom Staat oder anderen Organisationen unabhängig, sein. Denn Ted stellt sie sich als aufkommende positive Reaktionen auf den (drohenden) Zusammenbruch des Staates vor. Es scheint mir, dass Ted denkt, der Kollapse sei unvermeidlich. Ich würde lieber noch versuchen, ihn durch meine Strategie zu verhindern. Aber es ist wahr, die Menschheit hat nicht mehr viel Zeit für die Rettungsarbeit. Deshalb ist es vernünftig, sich an beiden Enden gleichzeitig zu engagieren, an der Oberseite als auch an der Unterseite.

    Zumindest in der Gegenwart und in der nahen Zukunft wird keine Gemeinschaft wirklich selbstversorgend sein können. Wir leben nicht in den Amazonas-Dschungel und möchten auch nicht dort leben. Alle Gemeinschaften müssen die Dinge, die sie nicht selbst produzieren können, importieren, selbst ganz einfache Dinge wie Salz oder Stein,. Darum muss irgendeine Art Warentausch zwischen mehr oder weniger fernen Orten stattfinden. Dann muss auch ein Staat oder eine staatsähnliche Organisation da sein, um den Tausch zu regulieren und für Ordnung zu sorgen. Es wäre gut, wenn diese Organisation eine sozialistische wäre. Denn, wenn der Zusammenbruch geschehen ist, wird es notwendig sein, alles Knappe zu teilen, was zur Verfügung steht. Deshalb wäre es gut, schon in der Gegenwart eine öko-sozialistische Perspektive zu fördern und egalitäres Denken zu stärken. Diese sind zudem inspirierende Ideen, wie wir aus der Geschichte wissen. Wir sollten uns auf den Kollaps und nachfolgende Aktionen vorbereiten. Wir müssen schon fertig sein mit einer überzeugenden Perspektive und einem Aktivitäten-Plan, wenn der Kollaps da ist.

    7. Ein letzter Punkt: Können Individuen als Individuen etwas tun? Das heißt, können sie etwas zur Rettung des Planeten beitragen? Und dazu, die menschliche Gesellschaft dadurch etwas besser und friedlicher zu machen? Es wurde oft gesagt, dass Konsumverzicht ein wirksames Mittel zur Erreichung unseres Zieles ist, wenn Millionen das tun. Der große Vorteil dieser Strategie ist, dass, eine Person ihren Konsum reduzieren kann, ohne dass dafür ein Gesetz verabschiedet werden muss. Und sie braucht dazu auch kein Geld von den Eltern oder Großspendern, ohne das Bottom-up-Projekte wie Landkommunen, Öko-Dörfer usw. nicht beginnen können. Viele sensible Öko-Freunde praktizieren schon diese Konsumverzichtsstrategie. Sie kann auch eine Einfacher-Lifestyle-Strategie bezeichnet werden.

    Allerdings gibt es auch Grenzen dessen, was sogar eine entschlossene Konsumverzichterin tun kann. Von den Zwängen, die uns die heutige kapitalistische Industriegesellschaft auferlegt, gibt es viele. Zum Beispiel muss man heute einen PC mit Internet-Verbindung haben, um überhaupt in der Lage zu sein, mit Verwandten, Freunden und Genossen zu kommunizieren. Selbst die gute alte Telefonie fügt der Umwelt jede Menge Schaden zu. Und eine Person, die in einem Dorf lebt, muss ein Auto haben. Zwei Bereiche, in denen eine Person mehr Spielraum hat, sind Nahrung und Kleidung. Aber, beispielsweise, auf Fleisch zu verzichten, ist für eine Westlerin sehr schwierig, und auf zuckerige Snacks zu verzichten, ist sehr schwierig für eine Bengalin. Schließlich wäre es keine glückliche Welt, wenn Menschen selbst bei einer so elementaren Sache des Lebens wie Essen unglücklich sind. Das ist alles richtig. Dennoch kann es nicht bestritten werden, dass eine weitweite Konsumverweigerungsbewegung eine gewisse Wirkung auf Politik und Wirtschaft haben würde. Öko-AktivistInnen müssen jedoch davon absehen, Freunde und Verwandte wegen ihrer Ökosünden zu nörgeln. Das ist der sicherste Weg, Sympathisanten zu verlieren. Lass jede tun, was sie kann, und hoffen, dass andere ihrem Beispiel nacheifern.


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*Green-Alternative Politics in West Germany:

Vol.1. The New Social Movements

Vol.2. The Greens

Beide Bände veröffentlicht von The United Nations University Press, Tokyo, 1993 & 1994.

**Die nachhaltige Gesellschaft – eine kritische Analyse der Systemalternativen. Zürich, Rotpunktverlag. (vergriffen; beim Autor sind noch einige Exemplare erhältlich. Auch als book on demand erhältlich bei SVH-Verlag, Saarbrücken).